20. April 2020

KINDER UND HÄUSLICHE GEWALT

Wie geht es den Kindern?

In den meisten Fällen sind Kinder und Jugendliche von den Gewalthandlungen ihrer erwachsenen Bezugspersonen mitbetroffen, wenn nicht gar beteiligt. Selbst als stille Zeug*innen im Nachbarzimmer lösen diese Erlebnisse in ihnen gravierende emotionale Schockzustände und Traumatisierungen aus. Häufig geben sie sich selbst Schuld an den Streitigkeiten und fühlen sich mitverantwortlich.

Mögliche Auswirkungen der häuslichen Gewalt auf die Kinder sind:

  • Störungen des Sozialverhaltens
  • Angststörungen
  • Traumatisierungen
  • Bindungsstörungen
  • Psychische Störungen
  • Suchterkrankungen

Wir bieten Einzel- und Gruppenarbeiten an, in denen die Kinder und Jugendliche beratende Unterstützung finden können. Ziel ist es, sie von ihren Schuld- und Verantwortlichkeitsgefühlen zu entlasten und ihnen Formen einer respektbewahrenden Konflikt- und Streitkultur aufzuzeigen.

Im Zentrum der Einzel- und Gruppenarbeit mit den Kindern steht das wertfreie Zuhören und die Entlastung durch Gespräche und altersgerechte Beratung in einem geschützten Raum.

Anmeldung

Bei Interesse oder weiteren Fragen sind wir zu unseren Sprechzeiten telefonisch erreichbar:

Montag und Dienstag:         10 – 15 Uhr
Mittwoch und Donnerstag: 10 – 16 Uhr
Freitag:                                    10 – 14 Uhr

Fon 030 – 95 61 38 38 / 030 – 25 77 50 79

Außerhalb der Sprechzeiten können Sie uns eine Nachricht auf unseren Anrufbeantworter sprechen oder Sie schicken eine E-Mail an: office@bzfg.de

EMPFEHLUNGEN FÜR EINEN SICHEREN UMGANG MIT KINDERN

  • Mit eigener Ruhe Sicherheit geben

Kinder orientieren sich stark an Erwachsenen. Sie können daher Ihrem Kind mit eigener Ruhe Sicherheit vermitteln. Das heißt auch: Diskutieren Sie Unsicherheiten oder schwierige Aspekte der Situation mit anderen erwachsenen Vertrauenspersonen und nicht mit Ihren Kindern.

  • Mit Tagesstruktur Sicherheit geben

Halten Sie einen möglichst normalen Tagesablauf ein: Aufstehen und ins Bett gehen, feste gemeinsame Mahlzeiten, familiäre Rituale, Regeln. All dies ist vertraut und gibt daher Sicherheit.

  • Spannung abbauen

Der Verlust von Alltag, engem Zusammenleben und die perspektivische Ungewissheit kann Stress erzeugen. Das ist normal. Es ist daher wichtig, dies richtig einzuordnen und nicht persönlich zu nehmen. Nutzen Sie alle Möglichkeiten, Spannung abzubauen, dabei hilft insbesondere Bewegung. Gehen Sie z.B. mit den Kindern in die Natur. Gesellschaftsspiele, singen, Humor – all das hilft. Gelegentlich braucht das eine oder andere Familienmitglied eine Rückzugsmöglichkeit. Finden Sie gemeinsam heraus, wem was am besten hilft!